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Rezension: Die letzte erste Nacht von Bianca Iosivoni

Schon der Titel des Buches lässt einen erahnen, was der Inhalt mit sich bringt. Doch in diesem Buch geht es viel mehr, als um eine letzte erste Nacht und ich musste zwischenzeitlich wirklich überlegen, ob das Buch noch zum Gere New Adult zählen sollte. Aber wie hat mir dieser Wechsel gefallen?



Quelle: instagram.com/chapteraway
„Ich wollte sie kennenlernen (…) obwohl ich mich besser meilenweit von ihr fernhalten sollte.“ Seite 46

Formal:

Titel: Die letzte erste Nacht Autor: Bianca Iosivoni

Verlag: Lyx Reihe: 3/4 Seitenzahl: 400 Seiten Erscheinungsdatum: Mai 2018 Preis: 10,00 €


"Warum hast du es jetzt getan?" - "Deinetwegen."


Klappentext:

Sie hätten niemals miteinander im Bett landen dürfen – das ist Tate und Trevor klar. Und schon gar nicht sollten sie den Wunsch verspüren, das Ganze zu wiederholen. Doch für die beiden ist es unmöglich, das Kribbeln zwischen ihnen zu ignorieren. Dabei kann Trevor auf keinen Fall erneut bei Tate schwach werden. Zu nah kommt die junge Studentin seinem dunkelsten Geheimnis: Während sie versucht, herauszufinden, warum ihr Bruder starb, setzt er alles daran, die Antwort auf diese Frage für immer vor ihr zu verbergen ...


Das war genau das, was ich wollte. Vergessen. (…) Keine Gedanken mehr, keine Gefühle, keine Erinnerungen. Keine Schuld. (Seite 90)

Zu der Autorin:


Bianca Iosivoni studierte Sozialwissenschaften und arbeitete jahrelang in einer Online-Redaktion. Seit frühester Kindheit ist sie von Geschichten fasziniert und begann bereits als Teenager aktiv mit dem Schreiben, was heute nicht mehr aus ihrem Leben wegzudenken ist. Ob unterwegs oder zu Hause, ihr Notizblock, Schokolade und jede Menge Kaffee sind ihre ständigen Begleiter. 2012 gehörte sie zu den Gewinnern des LYX-Schreibwettbewerbs und veröffentlichte ihre erste Kurzgeschichte in der Anthologie „5 Jahre – 5 Geschichten“. Neben dem Schreiben eigener Projekte betreibt sie zusammen mit befreundeten Autoren das Online-Magazin „Schreibwahnsinn“, wo fleißig über verschiedene Schreibthemen gebloggt wird. Die Autorin lebt und arbeitet in Hannover.

Quelle: lovelybooks.de


Meine Meinung dazu:


Die dritte Geschichte der Reihe und auch diese ist unabhängig von den anderen Büchern zu lesen und durch den lockeren und doch emotionalen Schreibstil der Autorin kommt man auch sehr schnell in die Geschichte rein.

Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Tate und Trevor. Beide haben den gleichen Freundeskreis, haben selbst aber keine tiefere Freundschaft wie mit den anderen. Beide Charaktere passen wirklich toll zusammen und ergänzen sich perfekt, auch wenn der Charakter auf dem ersten Blick sehr verschieden wirkt. Tate und Trevor mussten in ihren jungen Jahren bereits sehr viel durchmachen und ihre Vergangenheit ist enger verbunden als sie zunächst vermuten könnten. Da fand ich es etwas schade, dass man nicht noch mehr über Trevors Kindheit erfuhr, da dies zwar angesprochen wurde, aber nie weiter erklärt. Wenn die beiden mal zusammenstoßen knistert es und es sprießen nur so die Funken, was viel mit deren starken Persönlichkeiten zusammenhängt.

Tate ist alles andere als zurückhaltend, sondern frech und direkt. Seit dem Tod ihres Bruders lässt sich nicht unterkriegen und lässt nur schwer jemanden an ihre Gefühle. Ihren Schmerz über den Verlust versucht sie mit Alkohol, Partys und Sex zu betäuben. Dabei erwähnt sich ganz oft, dass sie es macht, um sich abzulenken. Normalerweise aber vergräbt sie sich stundenlang in der Bibliothek in ihre Bücher und lernt für ihr Studium - Kriminologie. Denn der Tod ihres Bruders scheint für sie anders als gedacht und so lassen ihr die ungeklärten Umstände, unter denen er zu Tode kam, keine Ruhe und so stellt sie ihre eigenen Nachforschungen an und lässt sich dabei von niemanden aufhalten. Meistens fand ich es ziemlich beeindruckend, wie vorlaut und frech Tate gegenüber anderen war, dennoch konnte ich viele ihrer Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen und hätte sie anders gemacht.

Trevor Alvarez ist im Gegensatz zu Tate dagegen eher ruhiger, aber auch er ist kein Unschuldslamm und (meistens) ehrlich und direkt. Außerdem besitzt Trevor einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, der, wenn es nach Tates Meinung ginge, etwas eskaliert. Trotz allen kann Trevor es mit ihr aufnehmen (als einziger so richtig wohlbemerkt) und ihr mal die Stirn bieten, weswegen sich die beiden auch wunderbar ergänzen. Trevor kann seine Vergangenheit, wie Tate, nicht ruhen lassen und wird immer wieder an seine dunklen Vergangenheit und sein schlimmsten Geheimnis erinnert.

Die tatsächliche Story, die hinter der Liebesgeschichte noch erzählt wird, ist wahnsinnig spannend und konnte mich absolut packen, da diese meiner Meinung nach viel mehr im Vordergrund stand und es mal kein normales New Adult Buch, was nur auf eine zuckersüße Liebesgeschichte aus war, sondern mehr Tiefe hatte. Genauso wie Tate auch musste ich unbedingt erfahren, was sich für mysteriöse Umstände hinter dem Tod ihres Bruders verbargen. Doch neben der ganzen Spannung wird es auch noch wahnsinnig emotional und berührend, da Tate und Trevor dagegen ankämpfen sich ineinander zu verlieben. Bianca erzählt dabei sehr einfühlsam und mitreißend.

Durch die hitzigen und 'zweideutigen' Dialoge zwischen Tate und Trevor kommt aber auch der Humor nicht zu kurz, wenn sich die beiden mal wieder necken, so dass insgesamt eine perfekte Mischung aus Spannung, Gefühl und Humor entsteht.

Allein das Ende war mir etwas zu kurz und der Epilog war für mich persönlich etwas zu knapp. Das ist eine total subjektive Meinung, aber es hat einfach so gewirkt, als wenn Bianca ihre Deadline hatte und unbedingt noch das Buch an dem Tag beenden musste, sodass am Ende nur eine Seite mit Epilog entstand. Ich weiß und bin mir sicher, dass Bianca damit einfach die Story offen lassen wollte. Ein perfektes Ende hätte auch gar nicht zu dem Buch gepasst, denn Trevor und Tate sind halt auch einfach nicht perfekt und ein Happy End wie bei Band 1 & 2 wäre unangebracht. Es war also noch ein befriedigender Abschluss und alle meine Fragen zum Tod etc. wurden beantwortet, dennoch war ich nicht bereit, Tate und Trevor schon gehen zu lassen und die Story ruhen zu lassen. Ein paar Seiten mehr wären hier ganz schön gewesen. Was sich dann tatsächlich für eine Story hinter Die letzte erste Nacht verbarg, das hat mich wahnsinnig mitgenommen. Manchmal musste ich das Buch einfach kurz weglegen und schnauben, um es ein paar Minuten sacken zu lassen. Ich habe zwar nicht geheult, manchmal war ich meinen Emotionen aber sehr nahe.


Wohlerzogene Mädchen wurden nicht gewalttätig. Sie suchten andere Wege, um Rache zu üben. Seite 55

Fazit:


Insgesamt ist Die letzte erste Nacht eine wunderschöne, anders gestaltende Liebesgeschichte voller Spannung, Dramatik, Gefühl und auch jeder Menge Humor. Beide Protagonisten harmonieren sehr gut miteinander und die Handlung ist wirklich mitreißend und packend. Allein am Ende hätte ich mir ein bisschen mehr Inhalt gewünscht.

4,5/5 Sterne



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